Digitalisierung der Energiewende.

Ausbau der Stromnetze für die Integration erneuerbarer Energien.

Ein wesentliches Ziel für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung ist es, neben dem weiteren Ausbau der Stromnetze auch deren Digitalisierung voranzutreiben. Denn mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien einerseits und der Abnahme großer Strommengen andererseits steigen auch die Anforderungen an das Stromnetz. So muss es möglich sein, Strom aus vielen kleinen, dezentralen Erzeugungsanlagen – zum Beispiel PV-Anlagen auf privaten Dächern – ins Netz einzuspeisen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist stark wetterabhängig, wodurch die Einspeisung ins Netz variieren kann – von sehr hohen zu keinen Einspeisungen. Zudem müssen auch verbrauchsintensive Anlagen wie E-Ladesäulen oder Wärmepumpen ans Netz angeschlossen und zuverlässig betrieben werden können. Das führt teilweise zu erheblichen Spannungsschwankungen im Netz, die durch uns als Netzbetreiber ausgeglichen werden müssen.

Einbau von intelligenten Messsystemen zur Steuerung der Stromnetze

Die Bereitstellung eines stabilen Stromnetzes ist sehr komplex und erfordert die Übermittlung konkreter Daten, um die Netzauslastung steuern zu können. Nur wenn Stromerzeugung und -verbrauch optimal aufeinander abgestimmt sind, kann das Netz stabil gehalten werden. Um notwendige Daten schnell und präzise bereitzustellen, ist der Einbau von digitalen, intelligenten Stromzählern seit einigen Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Stromkunden mit einem durchschnittlichen Verbrauch von mehr als 6.000 kWh pro Jahr, einer Erzeugungsanlage mit einer Leistung von mehr als 7 kWp oder einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung erhalten laut Gesetz ein sogenanntes intelligentes Messsystem. Dieses Messsystem besteht aus einer modernen Messeinrichtung – also einem digitalen Zähler, der Zählerstände viertelstundengenau speichert – und einem Smart-Meter-Gateway. Damit können diese intelligenten Messsysteme schnell gesicherte Daten über Einspeisung und Verbrauch liefern und wir im Netzbetrieb geeignete Maßnahmen für den Netzausgleich vornehmen. Bei drohender Netzüberlastung können so zum Beispiel steuerbare Verbrauchseinrichtungen heruntergeregelt bzw. gedimmt werden.

Die Digitalisierung schafft die Voraussetzung für dynamische Stromtarife

Doch nicht nur wir profitieren von diesen intelligenten Messsystemen. Auch Stromkunden bieten sie Vorteile. So können Kunden mit den Stromlieferanten dynamische Stromtarife abschließen. Diese ab dem 01.01.2025 gesetzlich vorgeschriebenen Tarife ermöglichen einen deutlich flexibleren Einfluss auf Ihre Stromkosten, da dieser vom stündlichen Börsenstrompreis am Spotmarkt abhängt. Legen die Stromkunden ihren Verbrauch in Zeiten, in denen viel Strom zur Verfügung steht und die Preise daher günstig sind, können sie Stromkosten sparen. Mit dem Einbau der intelligenten Messsysteme stellen wir die technischen Voraussetzungen für diese dynamischen Tarife zur Verfügung. Zudem unterstützt das intelligente Messsystem Kunden dabei, Energie effizienter und erzeugten Strom selbst besser zu nutzen. Für das Einsehen und Auswerten der Verbrauchsdaten können Kunden mit einem intelligenten Messsystem unsere kostenfreien Software-Lösungen zur Visualisierung nutzen. Auch Kunden mit einem geringen Verbrauch, die nur eine moderne Messeinrichtung erhalten, können ihre Verbrauchswerte abrufen. Da die moderne Messeinrichtung Daten nicht elektronisch übermittelt, ermöglicht sie den Kunden, ihre Verbrauchswerte direkt am Zähler abzulesen.